NIEDERSÄCHSISCHE FUNDCHRONIK


Ur- und frühgeschichtliche Bodendenkmalpflege
im Gebiet der ehemaligen Provinz Hannover

Jahresbericht 10/1969
(Berichtszeit: 1. Januar bis 31. Dezember 1969)

Zusammengestellt von Dr. M. Claus, Hannover
Dezernat Bodendenkmalpflege im Niedersächsischen Landesverwaltungsamt


Bearbeitetes Fragment eines Mammutstoßzahnes
aus Förste, Kr. Osterode

Mit 1 Tafel

Schon vor über 30 Jahren war es in einem Dolomitbruch südöstlich von Förste, Kr. Osterode, gefunden und seitdem in der dortigen Schule aufbewahrt worden. Da der Finder inzwischen verstorben ist, konnten die genauen Fundumstände nicht mehr geklärt werden.

Das 42 cm lange Stück wurde durch Einkerbung an dem einen Ende und Zerschlagen am anderen aus dem Zahne herausgebrochen. An letzter Stelle zeigt zerfasertes Zahnbein die Verarbeitung in frischem Zustande an. Zweckbestimmend scheint die Herausarbeitung von 2 nebeneinander liegenden Höhlungen von 12 und 6,5 cm Länge an der Innenseite der Zahnkrümmung gewesen zu sein, nachdem man den harten Schmelz an dieser Seite sauber abgeschliffen hatte (Taf. 17).

Das Alter des Fundes kann auf 40-50 000 Jahre geschätzt werden. Ein in der nahen Gemarkung Badenhausen, Kr. Gandersheim, entdeckter Großschaber aus Tertiärquarzit von 10,3 cm Breite dürfte ungefähr gleichalt sein. Beide Stücke können daher auf eine weit frühere Anwesenheit des Menschen am südlichen Harzrande hinweisen als nach der Grabung Prof. Jacob-Friesens vor der Steinkirche bei Scharzfeld bisher bekannt war. Für Hinweise auf ähnlich bearbeitete Fragmente wäre der Verfasser dankbar.

E. Anding

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Quelle: 
ANDING, Edwin (1970): Bearbeitetes Fragment eines Mammutstoßzahnes aus Förste, Kr. Osterode. – Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 39:223, Taf. 17, Hildesheim

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