Die Burg Scharzfels von den Anfängen bis zur Gegenwart

Die Entstehung der am südlichen Harzrand in der Umgebung der Einhornhöhle auf einer Dolomitklippe zwischen den Orten Barbis und Scharzfeld gelegenen und 1131 erstmalig urkundlich erwähnten Burg Scharzfels ist im engen Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Pöhlde um 950 zu sehen.

Als Stammburg der 1131 eingerichteten Grafschaft Scharzfeld wurde die Reichsburg 1158 welfisches Lehen (Heinrich der Löwe). Mit Erlöschen des Grafengeschlechtes Ende des 13. Jahrhunderts fallen Burg und Grafschaft an die Grafen von Honstein. Seit deren Erlöschen im Jahre 1593 ist sie in grubenhagenschem Besitz. 1627 wird die als uneinnehmbar geltende Burg hannoversches Staatsgefängnis (Eleonore von dem Knesebeck). Im September 1761, im siebenjährigen Krieg, erfolgt die Eroberung durch französische Soldaten, wenige Tage später die Sprengung.

Die ältere Baugeschichte der Burg ist nicht weiter dokumentiert. Über die baulichen Anlagen geben Berichte seit Ende des 16. Jahrhunderts und später Zeichnungen sowie Vermessungen genaue Auskunft. Ab 1856 erfolgt eine Sicherung und Ergänzung des Bestandes im neoromanischen bzw. neugotischen (oberes Tor) Stil.

Weitere Befestigungsanlagen im Vorfeld der Burg sind der Frauenstein sowie die Schandenburg, weiter westlich der Ritterstein. Die Autoren gehen in einem Kapitel auch auf die Beziehung der Burg zur Einhornhöhle ein. Diese liegt auf der gegenüberliegenden Seite des nordwestlich an den Burgberg angrenzenden Hasenwinkeltales, 700 m von der Burg entfernt. Es nimmt nicht Wunder, dass Höhle und Burg in der Literatur oft gemeinsam behandelt werden und dass frühe Besucher der Höhle auch auf der Burg weilten und umgekehrt. So besuchte beispielsweise der Chronist Johannes Letzner im Frühjahr 1583 mit Hans-Wilhelm von Kerstlingerode, dem derzeitigen Pfandinhaber der Burg, die Höhle. Letzners Beschreibungen der Orte sind heute wichtiges Quellenmaterial. Bedeutend sind auch der Bericht des Hallenser Superintendenten Olearius.

Alles weitere mag der interessierte Leser dem interessanten Bändchen selbst entnehmen. Es stellt ohne Zweifel einen wichtigen Markstein in der Literatur über dieses Objekt dar.

Bezug über wanderungen@karstwanderweg.de oder Fax (05522) 71036. Auch erhältlich auf der Burggaststätte, an der Einhornhöhle und in einigen Buchhandlungen in Herzberg und Bad Lauterberg.

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