Abenteuerlandschaft für alle Sinne zertifiziert

Erstmalige Erfassung von „Orten natürlicher Stille“ am KWW

Fast drei Jahre waren notwendig, um allen 23 Kern- und Wahlkriterien des Deutschen Wanderverbandes (DWV) für die Zertifizierung des KWW als Qualitätsweg gerecht zu werden. Dazu gehören 7 Kriterien zum Wegeformat, 3 zur Besucherlenkung, 6 zu Natur und Landschaft, 3 zur Kultur und nicht zuletzt 4 Kriterien zur Zivilisation. Insbesondere mit dem Verlegen von Wegeabschnitten, um noch weniger auf und nahe an befahrenen Straßen zu wandern, waren zeitintensive Abstimmungen verbunden. Für die Erfassung dieser Bedingungen auf den ca. 235 km wurden 10 Mitglieder aus den drei Fördervereinen entlang des Südharzes speziell geschult, davon vier aus dem Landkreis Osterode. Im Mai 2011 konnte die Grundlagenerfassung abgeschlossen werden. Im Juli 2011 erfolgte die Prüfung durch den DWV. Im August wurde die Beseitigung einzelner Mängel erledigt und dokumentiert. Zur Übergabe der Zertifizierungsurkunde reisten Anfang September 2011 Vertreter aus allen drei Fördervereinen auf eigene Kosten nach Düsseldorf zur Outdoor-Messe.

Bei der Übergabe wurde expliziert darauf hingewiesen, dass der KWW der erste zertifizierte Wanderweg ist, der sich über drei Bundesländer bzw. drei Kreise erstreckt und für den ein eigenes Lied, der Karst-Rap, auf der Homepage (karstwanderweg.de) zu hören und herunterzuladen ist.

Mit der aufwendigen Grundlagenerfassung wurden erstmals die „Orte natürlicher Stille“ am KWW praktisch metergenau erfasst. Allerdings sind diese Orte weder in der neuen Karte dokumentiert noch am Weg gekennzeichnet.

Wer jedoch auf dem KWW wandert und Orte natürlicher Stille sucht, wird diese Abschnitte leicht finden: Unbeeinflusst von verkehrs- und maschinenerzeugten Geräuschen kommen hier die vielfältigen Laute der Natur bestens zu Entfaltung bzw. Wahrnehmung. Je nach Witterung, Tages- und Jahreszeit führen zwitschernde oder klopfende Vögel, Nahrung suchende Wildbienen, knisternde Ameisenhaufen, plätschernde Gewässer, knarrende Gehölze, fallende Baumsamen, werbende Insekten und Käfer, kommunizierende Tiere, wachsende Pflanzentriebe u. v. m. zu stets einmaligen „Klangkompositionen“.

Sich an Orten natürlicher Stille Zeit zu nehmen und sich mit allen Sinnen dem abenteuerlichen Leben in der Natur zu widmen, sollte ein sehr erholsamer und gleichzeitig erlebnisreicher Kontrast zur Eile im Alltag sein. Irgendetwas Einzigartiges werden Sie dabei immer wahrnehmen oder entdecken, z. B. ein Wildbienenquartier; ein Bärlauchblatt, dass ein Buchenblatt durchbohrt u. v. m. Mit jedem neuen Besuch werden neue Wahrnehmungen verbunden sein.

„… und die Wälder bergen Düfte, die uns Heilung vorhersagen …“ heißt es auch im Karst-Rap.

Neugierig geworden? – Ihre Sinne werden sich freuen!

Bild 1:
Mindestens ein Bewohner aus Niger kennt den Ort natürlicher Stille im Hainholz sowie den Unterschied zwischen Bärlauch und Maiglöckchen.
Bild 2:
Wildbienenquartier am KWW
Bild 3:
Beobachtungserfolg



Dr. Thomas Forche (NLG): Tel. 05593/9281-24 & 0178/1481958
Ländliches Regionalmanagement der Region Osterode am Harz
und
2. Vorsitzender des Fördervereins Gipskarstmuseum und Karstwanderweg e. V.

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