Ein am Abend des 29. Juni 1997 auftretender schwerer lokaler Sturm, der im Tiefdruckgebiet „Violetta“ entstand und u.a. in Form von horizontal rotierenden, springenden Böenwalzen mit Windspitzen von bis zu 180 km/h von Leinefelde (thüringisches Eichsfeld) bis wenige Kilometer nördlich von Osterode (südwestlicher Harzrand/Niedersachsen) zog, verursachte innerhalb nur einer Stunde Windwurf und -bruch unterschiedlichen Ausmaßes (einzelstamm-, trupp-, horstweise, aber auch großflächig) auf verschiedensten Waldstandorten und in nahezu allen Altersklassen. In der 40 x 5 km langen Sturmschneise liegen Waldgebiete wie das Ohmgebirge, der Duderstädter Stadtwald, der Rotenberg, die „Aue“ südwestlich der Stadt Herzberg sowie der Nüllberg, das Hainholz und der Krücker zwischen Herzberg und Osterode. Während der größte Teil der geworfenen Wälder wie üblich bereits 1998 geräumt und aufgeforstet wurde, blieben in einigen wenigen, ausschließlich Buchenwald-bestockten Gebieten des südwestlichen Harzvorlandes geworfene Bestände sich selbst überlassen. Dazu gehören das Naturschutzgebiet „Gipskarstlandschaft Hainholz“ im Zechsteingürtel des Harzes und der Naturwald „Königsbuche“ im Rotenberg auf Buntsandstein. Die dort erfolgte Einrichtung von Dauerbeobachtungsflächen durch die Niedersächsische Forstliche Versuchsanstalt und die Universität Göttingen eröffnete vielfältige Perspektiven für eine waldökologische Sukzessionsforschung in der ansonsten stark vom menschlichen Handlungsund Gestaltungswillen beeinflussten Waldlandschaft Mitteleuropas. Die vorliegende Arbeit will einen Startpunkt für eine längerfristige vegetationsökologische Sukzessionsbeobachtung setzen, indem sie die verschiedenen Buchen-Waldgesellschaften in der Anfangsphase ihrer Entwicklung innerhalb der ersten vier Vegetationsperioden nach dem Sturmwurf in beschreibend-vergleichender Weise dokumentiert. Der Schwerpunkt liegt auf belassenem Windwurf, jedoch werden auch Vergleichsflächen mit Räumung/Bepflanzung einbezogen. [...] Quelle: |