Erfahrungen
vom
Innern der Gebirge

Fünfter Brief — Mineralogische Beschreibung des Harzes

- von Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra -

S. 114 - 115

[...] Gleich unter Lerbach, noch vor Osterode, legen sich die Kupferflötz-Kalk- Gips- und Mergelgebirge auf die Grauwack- und Schiefergebirge auf. Das Flötz liegt, wie man in Schächten dieser Gegend, die auf Eisensteins-Gängen niedergebracht sind, klärlich sehen kann, ohne besondere Unterlage, von einem Weißen liegenden, oder rothen Toden liegenden, gleich auf dem Schiefer- und Grauwackgebirge, und die Eisensteinsgänge setzen gleich unter dem Flötz in diesem Grundgebirge mit guten Eisenstein fort. Es finden sich Spuren von vormaligen Bauen auf dem Kupferflötz in diefer Gegend, wie glücklich aber diese gewesen sind, und wie weit sie gingen, davon ist mir noch nichts bekannt worden. In den Gips- und Kalkgebirgen jenseit Osterode, fehlt es nicht an Erdfällen. Mehrere derselben befinden sich auch gleich im Thal, das an den Fuß der Harzberge stößt, über Osterode gegen Mittag, und diese sind mit Wasser erfüllt, das nie austrocknet. Warum man sie die Teufelsbäder genennet hat, davon weiß ich keinen Grund anzugeben. In den Mergelgebirgen dieser Gegend, besonders ohnweit dem Vorwerk Düna, Osterode gegen Mittag, sind mehrmalen Knochen von großen, unserm Harz gar nicht eignen Thieren ausgegraben worden, worunter nach genauer Untersuchung Bruchstücke von zwey alten und einem jungen Rhinoceros, auch von einem unbekannten ungeheuer großen Thiere sich sollen gefunden haben. In der Gegend bey Lasfelde, einem Dorfe unterhalb Osterode, wo so ziemlich der, unserm Harzgebirge an der Abendseite nächste tiefste Punkt liegt, war vorhin auch ein Punkt mit vorgeschlagen, von welchem weg der Tiefe Stolln herangetrieben werden sollte. [...]

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