Karstwassereinbruch in die Sangerhäuser Gruben Das VEB Mansfeldkombinat (jetzt wieder Mansfeld AG) der DDR baut in der Sangerhäuser Mulde am Südostrand des Harzes das Kupferschieferflöz ab. Dies geschieht zu sehr ungünstigen ökonomischen Bedingungen, so daß der Bergbau schon mehrfach - sogar schon vor dem 2. Weltkrieg - gestundet werden sollte. Letztlich war es der Zwang der DDR-Wirtschaftsführung, Devisen einzusparen, der den Weiterbetrieb der Gruben bis heute ermöglichte. Schon immer hatte der Mansfelder bzw. Sangerhäuser Kupferschieferbergbau mit Karstwasserzuflüssen zu kämpfen, die im Ausgehenden des Zechsteins versickern. Bis in das letzte Jahr hinein konnten diese hydrogeologischen Probleme beherrschbar gehalten werden. 1989 kam es jedoch zu sich ständig verstärkenden Karstwassereinbrüchen in den nordwestlichen und nordöstlichen Feldesteilen des Thomas-Müntzer-Schachts, die mit Dämmen abgedichtet werden mußten. Dadurch gingen wesentliche Abbaufelder verloren. Durch Färbeversuche wurde festgestellt, daß u.a. versickernde Talsperrenwässer aus dem Kelbra-Stausee (Kyffhäuser) an den Wasserzuflüssen beteiligt sind. In Kombination mit anderen Faktoren (politische Wende in der DDR; Umweltprobleme der Mansfelder Hüttenwerke u.a.) wird sich die angespannte karsthydrogeologische Situation aller Voraussicht nach so gravierend auswirken, daß der Kupferschieferbergbau in den nächsten Jahren stillgelegt werden muß. Friedhart Knolle Wir danken der Schriftleitung der Mitteilungen des Verbandes deutscher Höhlen- und Karstforscher für die freundliche Genehmigung, diesen Beitrag ebenfalls veröffentlichen zu dürfen. Weiterer Nachdruck oder Veröffentlichung bzw. Verbreitung in anderen elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung der Schriftleitung. |