Die Rhumequelle gehört zu den ergiebigsten Karstquellen Europas. Die Schüttungsmengen schwanken aber in einer weiten Spanne. Der niedrigste Wert wurde 1964 mit 940 Litern/s gemessen, der höchste 1981 als 5.850 Liter/s aus der Quelle sprudelten. Im Mittel beträgt die Quellschüttung ca. 2000 Liter/s, das ergibt an nur einem Tag rund 170.000.000 Liter Wasser. Wollte man diese Menge mit Kesselwagen der Deutschen BahnAG transportieren, müßte jeden Tag ein ca. 100 km langer Güterzug von der Rhumequelle wegfahren. Aus hydrochemischer Sicht ist das Quellwasser als hartes Gipswasser zu bezeichnen, denn es enthält gelößt große Mengen Gips und Kalk. Die Konzentration der Salze hängt dabei stark von der Wasserführung ab. In Zeiten hoher Abflußwellen, z.B. im Frühjahr nach der Schneeschmelze, nimmt der Schwebstoffgehalt im Wasser zu, die Salzkonzentration aber wegen des Verdünnungseffektes ab. Wenn die Quellschüttung dagegen zurückgeht, steigt die Salzkonzentration wieder an. Schwermetalle und Kohlenwasserstoffverbindungen kommen im Rhumewasser nur in ganz geringen Spuren vor. Die Gehalte liegen um den Faktor 10 unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung. Quellen sind schon seit uralten Zeiten bevorzugte Stellen, an denen die Menschen reines und klares Trinkwasser entnehmen. Die besondere Ergiebigkeit und das saubere Wasser der Rhumequelle haben die Eichsfelder Energie und Wasserversorgungsgesellschaft (EEW) 1978 dazu bewogen, aus der Quelle Trinkwasser für das Untereichsfeld zu gewinnen. Aufgrund der hohen und schwankenden Salzgehalte muß das Wasser aber noch aufbereitet werden, um als Trinkwasser zu dienen. Die Aufbereitung geschieht in zwei Stufen : 1. Flockungsfiltration zur Entfernung der Trüb - und Schwebstoffe. 2. Teilentsalzung mittels einer Umkehr-Osmose-Anlage. Danach ist das Rhumequellwasser bestes Trinkwasser - unser wichtigstes Nahrungsmittel. Aus der Rhumequelle werden ca. 15.000 Menschen versorgt, damit ist sie ein wichtiges Standbein für die EEW zur Versorgung ihrer Kunden. Täglich entnimmt die EEW ca. 1.500 m³ Wasser, das ist weniger als 1% der durchschnittlichen Schüttung der Rhumequelle. Die Wasserführung der Rhume wird dadurch fast gar nicht verändert. Das Quellwasser der Rhume wird zuerst mittels einer Flockungsfiltration von Schweb- und Trübstoffen gereinigt. Anschließend wird ein Teil des Wassers in einer Umkehr-Osmose-Anlage teilentsalzt, um im Trinkwasser immer den gleichen niedrigen Salzgehalt zu gewährleisten. Die Umkehr-Osmose-Anklage besteht aus zwei parallelen "Straßen". In diesen Straßen wiederum befinden sich mehrere Membranmodule. Das zentrale Element eines solchen Moduls, des sog. Permeators, ist eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran. Diese Membran aus Polyamid ist für Wassermoleküle und die im Wasser gelösten Gase durchlässig. Salzionen können diese Membran hingegen nur in geringem Umfang passieren. Das Salzrückhaltevermögen liegt bei über 80 %. Die Teilentsalzung funktioniert so, daß man das vorher bereits gefilterte Quellwasser mit hohem Druck gegen die semipermeable Membran pumpt. Unter diesem Druck, der höher als der osmotische Druck des Wassers sein muß, erreicht man die Trennung des entsalzten Wassers, des sog. Permeates, von einer aufkonzentrierten Lösung des Konzentrates.
In Abhängigkeit vom Ausgangssalzgehalt des Quellwassers kann durch das Verschneiden des nahezu salzfreien Permeates mit weiterem filtrierten Rhumewasser aus dem ersten Reinigungsschritt ein konstant niedriger Salzgehalt eingestellt werden. Es entsteht ein sehr sauberes Trinkwasser mit stets gleich guter Qualität. Die Wasseraufbereitungsanlage mit der integrierten Umkehr-Osmose-Anlage arbeitet vollautomatisch. Alle wichtigen Bertiebsparameter werden von einem Rechner kontinuierlich erfaßt. Die Überwachung erfolgt von der Zentrale in Duderstadt aus. Lediglich einmal pro Woche wird die Anlage gewartet und vor Ort überprüft. Graphische Vorlagen und Texte: büro für landschaftsplanung birkigt-quentin . Höbelweg 4 . 37139 Adelebsen WebDesign by: Detlef Tront . 37197 Hattorf am Harz |