Wie tief ist denn nun die Rhumequelle ? Die "BILD"-Zeitung wollte es wieder einmal ganz genau wissen 17. August 1966 Aber die Rhumspringer nahmen diese Belehrung nicht einfach so hin. Ein Trupp junger Männer aus Rhumspringe schiffte mit einem Floß auf die Mitte des Quellteiches. Lange Rohre wurden aneinandergeschraubt und in die Tiefe gesenkt. Die Rehabilitation gelang zum Teil. Die Rhumspringer kamen auf mindestens 18 Meter. Dieses Lotungsmanöver ging in ziemlich spektakulärer Weise vonstatten. Die Kunde vom Spektakel drang bis zum damaligen Oberforstmeister Karl-Heinz Dauster, der im ehemaligen Forstamt auf dem Herzberger Schlossberg residierte. Er, der die Oberaufsicht für die Rhumequelle hatte, machte den "Untersuchungen" ein Ende, indem er unter anderem eine Funkstreifenwagenbesatzung anrücken ließ. Der Oberforstmeister setzte sich durch! Der Harz Kurier, der ausführlich berichtete, enttarnte die Meldung, dass man den Oberforstmeister während seiner Intervention in den Quellteich der Rhumequelle geworfen habe, als Gerücht. Wörtlich hieß es: "Oberforstmeister Dauster versicherte uns gestern mittag glaubhaft; das habe man einmal versuchen sollen... !" Der verdienstvolle Forstmann wog über zwei Zentner! Die Quellen-Untersuchung am 17. August 1966 lief dann doch mit seiner stillschweigenden (Miß-)Billigung. Reimar Frickenstein stieg auf Bitten und Kosten der Bild-Zeitung erneut in den Quellteich, hatte ein Publikum, von dessen Anzahl heutige Fußball-Oberliga-Vereine höchstens träumen können und lieferte dem anwesenden Redakteuren der Bildzeitung wiederum eine gemessene Tiefe von 8 bis 9 Metern. Die Heimatzeitung schrieb: "Wer will die Tiefe der vielleicht nur armstarken Spalten ergründen, aus denen auf dem Boden des sicher wohl nur rund 9 Meter tiefen eigentlichen Quellteiches die starken Quellen hervorsprudeln?" Es scheine ein Streit um des Kaisers Bart zu sein. Die Rhumspringer haben ihre Andenkenkarten mit der 40-Meter-Angabe nicht eingestampft. Die jungen Rhumspringer haben sich noch eine Weile mit Axel Springers Bild-Redakteuren gerauft. Die Alten aber hatten nur Verachtung übrig und pflegten ihre Erinnerungen an alte Überlieferungen - nach denen vor Jahrzehnten bereits ein Taucher auf 33 Meter herabgestiegen sein soll... Prinzessin Rhuma ließ grüßen... Quelle: Harzer Wochenspiegel vom 01.05.02 |