Die Karstlandschaft Südharz ist zum Biosphärenreservat erklärt worden. Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke hat dazu am 14.04.09 in Roßla (Landkreis Mansfeld-Südharz) die Urkunde an Thomas Leimbach, Präsident des Landesverwaltungsamtes, überreicht. Sie sagte auf der Festveranstaltung, dass damit das kulturelle Erbe und die besonders schützenswerte Kulturlandschaft in dieser vom Karstgips geprägten Region einen besonderen Status erhalten. Wernicke: „Das ist Verpflichtung und Chance für diese Region.“ Sie verwies darauf, wie langwierig der Findungs- und Entscheidungsprozess war. Nachdem das Land sich für eine Ausweisung aussprach, habe es von Anbeginn darauf geachtet, möglichst alle Interessen zu berücksichtigen. Sie sehe in der Entscheidung, die noch auszuweisenden Kernzonen ausschließlich auf Flächen des Landesforstes zu beschränken, einen entscheidenden Schritt in Richtung Biosphärenreservat. Darüber hinaus seien nur die bereits bestehenden Naturschutz- und NATURA-2000 Gebiete bei der Zonierung berücksichtigt worden. Auch damit würden keine zusätzlichen Einschränkungen für Private und Kommunen erfolgen. Die beharrliche Arbeit werde sich in einer nachhaltigen Entwicklung dieser Region zeigen, so Wernicke. Sie sicherte zu, dass das Land seiner Verantwortung weiterhin gerecht werde und für das Management, für Forschung und Landschaftspflege weiterhin Landesmittel bereitstellen würde. Mit der Biosphärenreservatsverwaltung habe die Region qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, die zur weiteren Entwicklung beitragen können, so die Ministerin. Sie warb dafür, in absehbarer Zeit eine Anerkennung des Biosphärenreservates bei der UNESCO durch ein Klares Votum der Region zu beantragen. Weltweit gäbe es über 530 von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate. Die Karstlandschaft Südharz sollte zukünftig dazu gehören, so Wernicke. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erstreckt sich über ca. 30.000 Hektar im südlichen Harz (Landkreis Mansfeld-Südharz). Im Gebiet leben ca. 18.950 Einwohner. Das dem Harz gürtelartig vorgelagerte Zechsteingebiet wird bestimmt durch das Auftreten löslicher Gesteine wie Gips, Salz, Kalk und Dolomit und deren durch Lösungsverwitterung entstandene Oberflächenformen. Erste Bemühungen ein Biosphärenreservat einzurichten, bestanden bereits seit 1980. Nach 1990 entstand die Idee, ein länderübergreifendes Biosphärenreservat zu gründen. Nachdem die Länder Thüringen und Niedersachsen 2007 von dieser Idee Abstand nahmen, wurde die Ausweisung in Sachsen-Anhalt allein weiter betrieben. Die Reservatsverwaltung hat ihren Sitz in Roßla (Hallesche Strasse 68a). 29 Mitarbeiter gehören zur Verwaltung. |