Sigrid Vogel
Sonntagswanderung auf dem Karstwanderweg:
Am 22. Juni 2014 fand die Sonntagswanderung auf dem Karstwanderweg „Stein-Reiche
– auf den Spuren einer Schülerexkursion rund um Rodishain mit Geocaching“
unter der Führung von Sigrid Vogel und Christoph Sehrt statt. Ausgangspunkt
war der „Aufschluss Wolfsmühle“, an dem ein neuer Earth Cache von
Nine & Dido zu entdecken war:
Diese Wanderung ist zur Verstetigung der Schülerexkursion vom 13. Mai 2013 und ihrer Aktivitäten gedacht. Sie dauert ca. 3 Stunden mit kleinen Anstiegen, weiten Ausblicken und leichten Gefällen.
Hintergrundinformation 1 Die Heiligen Philippus und Jakobus der Jüngere1 Lebensdaten: Geboren und gestorben im 1. Jahrhundert. Vitae: Philippus war Fischer in Betsaida am See Genezaret. Bevor Jesus ihn
zum Apostel berief, war er ein Jünger Johannes des Täufers. Eng
befreundet war Philippus mit dem Apostel Andreas. Nach der Auferstehung
Jesu zog Philippus von Jerusalem zurück an den See Genezaret und später
weiter nach Phrygien, um das Evangelium zu verkünden. Vermutlich ist
er dort auch gestorben.
Brauchtum: Der Philippustag, der 1. Mai, gilt in der Landwirtschaft als besonderer Gradmesser für das kommende Wetter. In der Nacht vorher wird in einigen Gegenden (z.B. Schweiz) tolldreister Schabernack getrieben, vgl. Joseph August Eckschlager, Ulrich Zwingli von Zürich, Zürich (Drell, Füßli und Compagnie) 1811, S. 43). 2Namensbedeutung: "Philippus" ist griechisch und heißt "Liebhaber der Pferde", die Bedeutung des hebräischen Namens "Jakobus" ist "Gott möge schützen". Kirchliche Darstellungen: Philippus wird dargestellt als Apostel mit Kreuz, Buch und Geißel, Jakobus der Jüngere ebenfalls als Apostel, mit einer Stange oder Keule, einen Kranz in den Händen. Patron: Philippus ist Patron von Luxemburg sowie von Speyer, Sorrent, Brabant und Philippeville, Jakobus der Jüngere ist Patron von Friesland. Darüber hinaus sind beide gemeinsam Patrone der Hutmacher, Krämer, Walker, Pastetenbäcker, Gerber und Konditoren. 1 Leicht veränderter Text von Thomas Mollen (2004) vgl. auch http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=66338 2 http://books.google.de/books?id=-e9LAAAAYAAJ&pg=PA43&lpg=PA43&dq=Philippustag&source=bl&ots
Hintergrundinformationen 2 Der Rädersee1 Südwestlich von Rodishain liegt der etwa 90 Meter lange und ca.
50 Meter breite Rädersee. Das Gewässer wird von einem wenige
Meter breiten Baumbestand umgeben. Aus diesem Grund sieht der Standort
aus der Ferne wie ein kleines Waldstück aus. Am Rädersee selbst
hat man den Eindruck, das Gewässer würde sich am Rande eines
Waldes befinden.
Die Sage vom Rädersee2 Eine und eine halbe Stunde von Stolberg, eine halbe Stunde von dem Dorfe Stempeda, oder wie es dort gewöhnlich genannt wird Stempe, soll vor Zeiten ein Hüttenwerk gestanden haben, jetzt steht daselbst ein großer Teich, genannt die Räders-See. Ihr Wasser ist grün, die Fische darin sind ganz mit Moos bewachsen. Von dem Entstehn der See wird Folgendes erzählt: Ein Werkführer in dem Hüttenwerke legte breite Silberplatten zurück und verbarg sie unter die Dielen, so daß er sie ordentlich einlegte. Das that er nur, um das Silber wieder für den Grafen emporzuholen, wenn keins mehr vorhanden wäre. Aber die Magd bemerkte es und verrieth es. Wenn damals ein Bergmann nur Weniges gestohlen hatte, mußte er sterben, und darum wurde der Werkführer in Stolberg auf dem Markte vor dem jetzigen John'schen Gasthofe gerichtet. Dabei nahm er eine Semmel in die Hand und sagte: so rein und unschuldig als die Semmel wäre auch er, und so gewiß er unschuldig gerichtet würde, so gewiß würde das Hüttenwerk in dem Augenblicke untergehen, wo sein Kopf vom Rumpfe flöge, und nicht eher wieder zum Vorschein kommen, als bis drei Grafen geboren wären, von denen jeder der beiden ersten gewisse körperliche Eigenheiten hätte, und der dritte eine Haselruthe fände, die in Einem Schosse sieben Fuß hoch geschossen wäre. Alsdann müßte eine Wanne Goldes angewandt werden, ehe das Hüttenwerk wieder in Gang käme. In dem Augenblicke, wo des Werkführers Kopf fiel, soll in der Hütte ein Mann, (welches die Erscheinung des Werkführers war) gestanden und das Triebrad mit Einer Hand eingehalten haben. Danach ging das ganze Werk unter Wasser, wie es noch jetzt zu sehen ist, und soll von dem versunkenen Räderwerke die Räder-See heißen. Ein Hallore und noch ein anderer Mann sollen hinein getaucht und auf ein Gebäude gestoßen sein, der Hallore auch einen Ring von einem Eimer mit emporgebracht haben, aber selbst für tausend Thaler wollte keiner zum Zweitenmale hinein, denn sie waren unten von Geistern gepeinigt. Der Hallore brachte eine Kachel mit herauf. Was die Ruthe anlangt, so soll sie im alten Stolberg von Graf Josef gefunden, eine Hagedornruthe sein und in der Rüstkammer stehen. Er brauchte nur damit auf das Wasser zu schlagen und Alles hätte in alter Pracht wieder da gestanden. Hallenser, Halloren, Hallunken Die ironisch gemeinte Kategorisierung der Einwohner Halles in Hallenser,
Halloren
und Hallunken (nicht zu verwechseln mit dem Spitzbuben, aufgrund dessen
doppelt „L“) wird von vielen auf Heinrich
Heine zurückgeführt.
1 http://www.harzlife.de/teiche/raedersee.html 2 https://www.karstwanderweg.de/publika/sagen/index.htm
Iberg-Talsperre1 Im südlichen Harzvorland liegt nördlich des Alten Stolbergs
die Talsperre Iberg. Sie wurde in den Jahren 1949 bis 1952 zum Zweck des
Hochwasserschutzes und Bewässerung für die Landwirtschaft errichtet.
Ihr ungefähr 180 Meter langer und rund 15 Meter hoher Damm staut den
Krebsbach zu einem bis zu drei Hektar großen und maximal 4,50 Meter
tiefen Stausee an. Üblicherweise ist die Talsperre Iberg mindestens
zum Teil mit Wasser gefüllt.
Krebsbach2 Der Krebsbach ist ein etwa 16 Kilometer langer Gebirgsbach im Südharz.
Er entspringt rund sechs Kilometer südlich von Stiege auf einer Höhe
von ca. 540 Metern über dem Meeresspiegel. Der größte Teil
des Flusslaufes befindet sich auf dem Gebiet des Freistaates Thüringen.
Im Laufe der Jahrtausende hat der Krebsbach ein tiefes Tal in das Gebirge
geschnitten.
1 http://www.harzlife.de/harzrand/talsperre-iberg.html 2 http://www.harzlife.de/special/krebsbach-thyra.html |