800 Jahre Mansfelder Kupferschieferbergbau Martin Spilker, Sangerhausen Wir blicken zurück auf Jahrhunderte in diesem Revier umgegangenen Kupferbergbau. Wir wissen, dass dieser Bergbau auf Kupferschiefer zeitweise aber auch am Kyffhäuser und am Bottendorfer Höhenzug, am Richelsdorfer Gebirge, am Rand des Thüringer Waldes und des Flechtinger Höhenzuges umging bzw. versucht wurde. Der Schwerpunkt der bergmännischen und der hüttentechnischen Aktivitäten lag aber hier im Raum der Reviere Mansfeld und Sangerhausen. Hier nahm er intensiven Einfluss auf das Geschick, die Lebensumstände der hier lebenden und durch ihre Arbeit an ihn gebundenen Menschen. Hier hat er auch die Landschaft, die Umwelt nachhaltig verändert. Dabei denke ich nicht nur an die weithin sichtbaren Halden. Angesichts dieser langfristigen Einflussnahme ist der Mansfelder Kupferbergbau m. E. für diesen Raum in Mitteldeutschland durchaus vergleichbar mit den Jahrtausende alten Hochkulturen, wie sie in südlicheren Ländern, wie im Nahen Osten oder in Mittelamerika angesiedelt waren. Sicherlich ist auch die bergmännische Tätigkeit in unserem Raum viel älter, als es uns die schriftlichen Zeugnisse belegen können. Andererseits muss ich sagen, dass der Bergbau auf Kupferschiefer im Mansfelder Land zumindest in den letzten Jahrzehnten von uns selbst erlebt und mitgestaltet wurde, es sich also um unsere ganz eigene Geschichte, das Lebenswerk vieler Menschen dieser Region handelt. Und besonders dieser Fakt macht dieses einmalige Berg- und Hüttenwesen so interessant. Der Kupferschieferbergbau entwickelte sich am südlichen Harzrand, wo der Kupferschiefer an der Tagesoberfläche ausstreicht und von wo er mit geringem Einfallen nach S bzw. SE in die Tiefe abtaucht (Abb. 1 und 2). Abb. 1
Abb. 2
Er wird von mehrere hundert Meter mächtigen Karbonat-, Sulfat- und Chlorid-Gesteinen des Zechsteins überlagert. Die Abdeckung dieser Schichten bis zur Erdoberfläche wird durch die Trias (Sand-, Ton-, Kalksteine), sowie Sande, Tone und Schotter des Tertiärs und des Quartärs vorgenommen. Die Mächtigkeiten dieses Gesteinspakets erreichen an bestimmten Stellen in Summe über 1000 m. Die Lagerungsverhältnisse der Gesteine im Bereich der Lagerstätte sind durch eine Vielzahl von Bruchstörungen mit vorwiegend NW - SO bzw. NO - SW verlaufendem Streichen bestimmt. Dadurch wird das Gesteinspaket intensiv zerstückelt (Abb. 3). Abb. 3
Die Sprunghöhen variieren zwischen Zentimetern und mehreren hundert bis 1 000 Metern. Es entstanden dadurch viele ungefähr abstandsgleiche Leistenschollen. Die markantesten Bruchstörungen, die den Bergbau zum Teil stark beeinträchtigten, wurden in der Mansfelder Mulde als die Zimmermannschächter, die Freieslebenschächter und die Martinsschächter Störungszone bezeichnet. Im Sangerhäuser Revier sind die Butterberg-, die Nienstedter und die Grenzstörung zu nennen. Neben der Tektonik hatte vor allem das Vorhandensein wasserlöslicher Gesteine im Schichtenprofil Bedeutung (Abb. 4). Abb. 4
Sie waren entscheidend bezüglich der hydrogeologischen Verhältnisse in den Gruben. So lag der Bereich hydrogeologisch gefährdeter Grubenfelder generell zwischen dem Ausstrich des Kupferschiefers an der Tagesoberfläche am Harzrand und dem subterranen Ausstrich des Zechsteinsalinars, insbesondere des Staßfurt-, aber auch des Werra- und des Leine-Steinsalzes. Baufelder unter mächtigerem Steinsalz bzw. weit ab von dessen Verbreitungsgrenze waren hydrogeologisch ungefährdet. Für das Revier Sangerhausen soll dies beispielhaft die Karte der Subrosion erläutern (Abb. 5). Abb. 5
Gegenstand des Bergbaus war der Kupferschiefer, ein 35 - 40 cm mächtiger, feinkörniger, bituminöser Mergel, der in wechselnden Mengen sulfidische Erzminerale führt (Abb. 6) und der sich in abbautechnisch wirksame Lagen einteilen lässt. Als Hauptminerale sind zu nennen: Kupferglanz | Cu2S | Buntkupferkies | Cu5FeS4 | Kupferkies | CuFeS2 | Zinkblende | ZnS | Bleiglanz | PbS | Schwefelkies | FeS2. |
Natürlich darf man das Silber, das im Durchschnitt in der Größenordnung von etwa 5 g in der Tonne Kupfer enthalten war, nicht vergessen !! Entsprechend der Anreicherung der Kupfererzminerale im Kupferschiefer sowie seinem unmittelbaren Hangenden und der daran gebundenen Bau- und Schmelzwürdigkeit wurden beim Abbau des Erzes die Erzsorten Kupferschiefererz und Hangenderz (Gute Berge) unterschieden. | | Abb. 6 | Abb. 6a |
Der Kupferschiefer war immer das Haupterz, während das kupferhaltige Hangende oder kupferführende Teile des Liegenden nur in bestimmten Lagerstättenarealen und auch nur zeitweise in die Gewinnung einbezogen wurden. Neben den wirtschaftlich bedeutendsten Metallen, aus denen Kupfer und Silber herausragten, enthält der Kupferschiefer noch Vanadium, Molybdän, Kobalt, Selen, Rhenium, Kadmium, Thallium, Germanium, Tellur und Gold, die entsprechend ihrer Anreicherung im Kupferschiefer im Hüttenprozess ständig oder zeitweise ebenfalls gewonnen wurden. Negativ auf den Hüttenprozess bzw. die Umwelt wirkten sich solche Metalle wie Arsen, Antimon, Wismut und Quecksilber aus. Insgesamt liegt die Zahl der aus dem Kupferschiefer ständig oder zeitweise ausgebrachten bzw. verwerteten Elemente bei über 20, die Menge der festgestellten Metalle bei 44, die Zahl der sonstigen im Kupferschiefer enthaltenen Elemente bei 25. Diese Vielfalt an Metallen und der Gesamtmetallinhalt der Kupferschieferlagerstätte von 5,3 Mill. t, wie er vor Beginn des Bergbaus auf einer Fläche von rund 200 km² vorgelegen hat, verdeutlicht im Rahmen der Erzlagerstätten der Welt den einmaligen polymetallischen Charakter des Kupferschiefers. Der Schwerpunkt der Kupferabscheidung mit seiner bauwürdigen Kupferführung hier im heutigen Mansfelder Land war schließlich bestimmend für die hiesige Entstehung und Entwicklung des Bergbaus. Nach Angabe des damaligen Chronisten der ehemaligen Grafschaft Mansfeld, Cyriakus Spangenberg im Jahr 1572, soll der Anfang des Mansfelder Bergbaus auf das Jahr 1199/1200 zurückzuführen und auf dem Kupferberg bei Hettstedt von den beiden Bergleuten Nappian und Neucke begonnen worden sein. Es wird aber auch heute noch immer wieder diskutiert, ob die Gewinnung von Kupfer aus Mansfelder Kupferschiefer nicht schon in prähistorischen Zeiten (Bronzeherstellung) begann. Abb. 7
Die Gewinnung des Kupferschiefers erfolgte praktisch über die Gesamtheit von 800 Jahren im Strebbau mit Versatz. Die Werkzeuge waren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die Keilhaue, der Fäustel und das Eisen. Unterstützt wurden diese Werkzeuge zuweilen durch das Feuersetzen (mit Wellholz). Der Bergmann gewann zunächst das Flöz und schaffte danach für sich Arbeitsraum, indem er das taube Gestein des Hangenden hereingewann. Entgegen kam dieser Gewinnungsarbeit die lagenweise Schichtung des Flözes. Die Strebhöhe als Arbeitshöhe lag dabei i. R. bei 50 bis 60 cm. Der Mansfelder Hauer lag als Rechtshänder auf der linken Seite, arbeitete durch Achsel- und Beinbrett gestützt, ca. 8 Stunden in dieser Zwangshaltung (Name "Krummhals") (Abb.7). Erst am Ende des 19. bzw. im 20. Jahrhundert mit der Einführung der Pressluftwerkzeuge und der Sprengarbeit vor Streb erhöhte sich der Arbeitsraum auf ca. 80, später auf ca. 100 cm (Abb.8). Abb.8
Etwa um 1500 erreichte der vom Ausgehenden dem Einfallen des Kupferschieferflözes folgende Abbau den Grundwasserspiegel (sog. "Schlottenwoog"). Damit waren dem bisherigen Bergbau mit seinen technischen Möglichkeiten der Wasserbewältigung Grenzen gesetzt. Es war erforderlich, zur Abführung der Wässer die ersten überregionalen Entwässerungsstollen aufzufahren. Hier sind zu nennen für die Mansfelder Mulde der | Roßstollen | ab 1511 | | Faulenseer Stollen | ab 1546 | | Krugstollen | ab 1544 | | Rißdorfer Stollen | ab 1546 | und für das Revier Sangerhausen der | Gonnaer Stollen | ab 1544. |
Der Gonnaer Stollen mit dem Mundloch südlich von Gonna (Abb. 9) war dabei mit 13 km einer der längsten dieser Epoche (Pölsfeld im O bis Morungen im W). | | Abb. 9 | Abb. 9a |
Im gesamten Bergbaubezirk gab es 1571 bereits etwa 130 Schächte mit etwa 1500 Bergleuten. Diese Entwicklung setzte sich aber nicht kontinuierlich fort. 1576 hatte die Kurfürsten von Sachsen den Bergbau von den Mansfelder Grafen übernommen. Die erwarteten Gewinne stellten sich aber nicht ein. Hinzu kam, dass 1631 der Mansfelder und 1634 der Sangerhäuser Bergbau infolge Verwüstungen im 30-jährigen Krieg den Betrieb einstellen mussten. Nach Beendigung des Krieges 1648 waren die Stollen und Schächte verbrochen, die Künste verfallen, und es wurde mühselig wieder mit dem Bergbau begonnen. Es blieb keine andere Wahl, als den Bergbau 1671 für frei zu erklären. Es konnte nun jedermann, der entsprechend dem Freilassungspatent die Voraussetzungen der neuen Bergordnung erfüllte, Feld mieten und nach Verleihung Schächte niederbringen und eine Hütte betreiben (Abb. 10). Abb. 10
Dabei bildeten sich als Vorläufer von Kapitalgesellschaften die ersten Gewerkschaften. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts geteufte Schächte ermöglichten schließlich eine Erzförderung aus größeren Tiefen, die bis Ende des 18. Jahrhunderts bereits ca. 130 m erreichte. Als Voraussetzung des Abbaus tiefer liegender Abbaufelder bedurfte es der Auffahrung neuer Entwässerungsstollen. Zu nennen sind aus der Mansfelder Mulde der Froschmühlenstollen | ab 1698 (Abb. 11) | Glückaufer Stollen | ab 1730 | Zabenstedter Stollen | ab 1747 |
| | Abb. 11 | Abb. 11 a |
Aus dem Revier Sangerhausen ist aus dieser Periode Abbautätigkeit auch westlich von Morungen, bei Großleinungen, Questenberg und Breitungen, aber auch aus dem Raum Nordhausen bekannt. In der Erzgewinnung vor Streb hatte sich von Beginn des Bergbaus bis ins 19. Jahrhunderts nichts wesentliches verändert. Auch der Einsatz von Schwarzpulver für Sprengarbeiten ab Anfang des 18. Jahrhunderts erbrachte kaum Erleichterung bei der schweren körperlichen Arbeit vor Streb. Der Transport des Erzes aus den Schächten zu Tage erfolgte nach wie vor mit Handwinden, die von bis zu 4 so genannten Hasplern betätigt wurden. Zu den Hütten wurde das Erz mit sog. Höhlwagen transportiert (Abb. 12). Abb. 12
Mit zunehmender Teufe wurden bei entsprechender Fördermenge Pferdegöpel eingesetzt, die den Handhäspeln bei der erzielten Förderleistung und auch durch geringere Kosten überlegen waren. Der letzte Pferdegöpel im Kupferschieferbergbau wurde erst 1865 auf den Martins-Schächten bei Kreisfeld (Teufe 124 m) stillgelegt. Unter Tage verbesserte der Einsatz von Pferden für Transportarbeiten die Arbeitsbedingungen. Er erfolgte bis weit in das 20. Jahrhundert hinein, ist aber für das Revier Sangerhausen nicht belegt. Einen beachtlichen technischen Fortschritt für die Wasserhebung und die Erzförderung nach über Tage brachte ab 1785 der Einsatz von Dampfmaschinen. Besonders hervorgehoben werden muss dabei die Inbetriebnahme der ersten deutschen Dampfmaschine Watt´scher Bauart am 23. August 1785 auf dem König-Friedrich-Kunst-Schacht bei Hettstedt, an dessen Standort heute das sog. Maschinendenkmal steht. Ein originalgetreuer Nachbau dieser Dampfmaschine befindet sich im Mansfeld-Museum in Hettstedt (Abb. 13). | | Abb.13 | Abb. 13a |
Rechtzeitig wurde auch erkannt, dass die im 18. Jahrhundert aufgefahrenen Entwässerungsstollen dem im 19. Jahrhundert immer weiter in die Tiefe fortschreitenden Bergbau nicht mehr genügten. Um die Wasserproblematik für die gesamte Mansfelder Mulde lösen zu können, wurde deshalb von 1809 bis 1879 einer der auch heute noch längsten bergbaulichen Entwässerungsstollen seiner Zeit, der Schlüsselstollen, in einer Gesamtlänge von 31 km aufgefahren. Er beginnt westlich von Eisleben und entwässert bei Friedeburg in die Schlenze bzw. Saale, wobei sein Mundloch mit + 72 m NN nur wenig über dem Hochwasserpegel der Saale liegt. Der Schlüsselstollen führt heute noch etwa 25 m³/min salziges Wasser aus der Mansfelder Mulde ab (Abb. 14). | | Abb. 14 | Abb. 14 a |
Im Sangerhäuser Revier wurde das Entwässerungssystem ab 1830 mit dem Auffahren des Seegen-Gottes-Stollns, der 10 km Länge erreicht, erweitert. Auch er ist noch heute notwendig und wirksam (Abb. 15). | | Abb. 15 | Abb. 15 a |
In der bisherigen Betriebsperiode des Bergbaus von 1200 bis 1849, also in 650 Jahren wurden rund 10 Mio. t Erz mit 290.300 t Kupfer (d. s. rd. 10 % der Gesamtkupferförderung oder durchschnittlich rund 450 t Cu/a) und 1.465 t Silber gefördert. In der Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die entscheidende Phase des Kupferschieferbergbaus auf dem Weg in die modernere Zeit. Sie ist gekennzeichnet durch den Zusammenschluss der bestehenden 5 Gewerkschaften zur "Mansfeld´schen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft" (1852). Dadurch gelang es trotz mancher Schwierigkeiten, den Bergbau- und Hüttenbetrieb Mansfelds zum ersten Großunternehmen Mitteldeutschlands zu entwickeln. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war in der Mansfelder Mulde das gesamte unterhalb des Niveaus des Schlüsselstollens (+72 m NN) im und im Revier Sangerhausen das unterhalb des Seegen-Gottes-Stollns (+144 m NN) liegende Baufeld noch unverritzt. Nun wurden zum Aufschluss der unterhalb des Schlüsselstollens bis ins Niveau der 5. Sohle (-235 m NN) liegenden Feldesteile in der MansfelderMulde weitere Schächte geteuft, so dass in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts dort insgesamt 13 Schachtanlagen mit zum Teil mehreren Schächten produktionswirksam waren. Zur gleichen Zeit beschränkte sich die Erzförderung im Sangerhäuser Revier auf die drei Schächte Carolus, Johann und Röhrig. Mit dem Röhrig-Schacht wurde aber die Möglichkeit geschaffen, auch unterhalb des Seegen-Gottes-Stollns Abbau zu treiben. Der Versuch, dies auch mit dem Lichtloch 11 dieses Stollens zu erreichen, schlug wegen der ungünstigen Vererzung fehl. Anfang des 20. Jahrhunderts war es dann erforderlich, die tiefsten Baufelder der Mansfelder Mulde, die bis in das Niveau der 14. Sohle (-788 m NN) reichten, aufzuschließen. Es wurden die tiefsten Schächte der Mansfelder Mulde, u.a. der Paul- / Brosowski-Schacht mit rund 830 m bis zur 11. Sohle (-615 m NN) tiefster Schacht des Reviers, niedergebracht. Sie waren dann bis zum Auslaufen des Bergbaus in der Mansfelder Mulde produktionsbestimmend. Die Gewinnungsarbeit vor Streb war seit 1200 charakterisiert durch die Anwendung der Keilhaue zur Erzgewinnung und den Strebhunt aus Holz zur Förderung des Erzes aus dem Streb. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wird durch den Einsatz von Gesteinsbohrmaschinen für die Bohrarbeit (1889) und von Maschinen zum sog. Flözschrämen vor Streb, sowie die Verwendung von Dynamit an Stelle von Schwarzpulver eine erste bemerkenswerte Verbesserung der Gewinnungsarbeit erreicht. Abb. 16
Die umfassende Anwendung druckluftbetriebener Bohr- und Abbauhämmer vor Streb ab 1925 erbrachte schließlich eine entscheidende Erleichterung der schweren körperlichen Arbeit und eine beachtliche Leistungssteigerung. Verbunden damit war auch die Vergrößerung der Strebhöhe, wodurch die sitzende Arbeitshaltung ermöglicht wurde (Abb. 16). An weiteren technischen Neuerungen im Bergbau im 19. Jahrhundert sind hervorzuheben: - der Einsatz eiserner Förderseile (1837 / Wassermann-Schacht)
- die Einführung der Fahrung auf Fördergestellen ("Körben") auf dem Eduard-Schacht (1868)
- der Einsatz von Druckluft- und Druckwasser-Bohrmaschinen im Streckenvortrieb (1883)
- der Einsatz der ersten elektrischen Fördermaschine (1905 / Hermann-Schächte bei Helfta).
Erwähnt werden muss hier auch, dass 1871 zwischen den Martins-Schächten in Kreisfeld und der Krughütte in Eisleben zur Erzbeförderung die erste Drahtseilbahn auf dem europäischen Kontinent in Betrieb gingAls unvorhergesehene und plötzliche Belastungen für den Kupferschieferbergbau traten am Ende des 19. Jahrhunderts Wassereinbrüche, insbesondere unter der Stadt Eisleben in den Grubenfeldern der Otto-Schächte (1884) und des Clotilde-/Lademann-Schachtes (1889, 1892, 1896) mit Schüttungen bis zu 200 m³/min auf. Im Zusammenhang damit verlor der Salzige See erhebliche Wassermengen, so dass er schließlich trockengelegt wurde, um den Bergbau zu retten. Verbunden waren mit diesen Vorgängen erhebliche Senkungsschäden in Eisleben. Weiterhin wurde das Wasserhebungssystem in der gesamten Mansfelder Mulde durch Pumpstationen und Ritzstrecken erweitert. In diesem Zusammenhang muss nochmals auf den Schlüsselstollen verwiesen werden, ohne dessen Vorhandensein diese kritische Phase nicht hätte bewältigt werden können (Abb. 17 und 18). |