Abb. 3: Übersicht über Wasserschutz-Kooperationen im Landkreis Osterode
Im Dezember 94 wurde die erste Kooperation für die WGG Hattorf und Elbingerode gegründet. Wer bei der ersten Bewirtschafterversammlung in Hattorf dabei war, der wird sich noch lebhaft an die zum Teil heftigen Diskussionen erinnern: Über 100 Teilnehmer - zum größten Teil Landwirte - äußerten ihre Befürchtungen gegenüber dieser neuen Form der Umweltberatung. Keiner mochte so recht an die Freiwilligkeit der Beratungsangebote glauben und viele dachten an neue Auflagen. Die Chancen einer echten Kooperation zwischen Land- und Wasserwirtschaft schienen damals noch gering. Aber die kostenfreien Angebote für eine bessere Düngeplanung - Nmin-Bodenproben und Analyse von Wirtschaftsdünger auf Nährstoffe - stießen bei einigen Landwirten auf Interesse. Betriebsbesuche folgten zur Erfassung der Betriebsstruktur. Abb. 4: Austragsgefährdungsklassen der Böden im Landkreis Osterode Eine Bodenkartierung zeigte besonders flachgründige Problemstandorte auf. Diese Ergebnisse wurde kartenmäßig erfaßt und mit den Landwirten auf Feldrundfahrten diskutiert. Die ersten Landwirte begannen mit eigenen Feldversuchen, um die Ertragsverluste durch verminderte Düngung besser abschätzen zu können. So wuchs langsam Vertrauen auf beiden Seiten. Mehr und mehr wurden auch die angebotenen Freiwilligen Vereinbarungen abgeschlossen und die Landwirte begannen sogar eigene Vorschläge für neue Vereinbarungen einzubringen. Es gibt aber einige generelle Problempunkte, die bei der Beratungsplanung berücksichtigt werden mußten:
Maßnahmen zum Trinkwasserschutz im Freiwillige Vereinbarungen
Abb. 5: Freiwillige Vereinbarungen zum Wirtschaftsdünger Und mit Unterstützung des Wasserpfennigs gelang, was sprichwörtlich unmöglich erscheint, nämlich 8 Landwirte unter einen Hut zu bekommen. Auf fünf Jahre verpflichteten sich 8 Landwirte aus Elbingerode, Hörden, Hattorf, Wulften und weiteren Gemeinden ihre rund 9.000 m3 Gülle nach gewässerschonenden Gesichtspunkten auszubringen. Im Jahr 97 folgten 10 Landwirte aus dem Bereich Barbis, Bad Lauterberg und Pöhlde dem Beispiel ihrer Berufskollegen, so daß jetzt insgesamt auf 1.200 ha rund 20.000 m3 Gülle bodennah und zum pflanzenbaulich günstigsten Zeitpunkt ausgebracht werden. Damit sind rund 80 % der Gülleausbringung unter freiwilligen Verträgen gebunden. Dies verbessert nicht nur die Sickerwasserqualität, sondern die bodennahe Ausbringung vermindert auch deutlich die Geruchsbelastung und den Ammoniakverlust in die Atmosphäre. Dadurch sparen die Landwirte wiederum mineralischen Düngestickstoff, der sich im Gesamtgebiet auf 20.000 kg N/ha belaufen wird.
Auszahlungen von 8.95 bis 9.98
Abb. 6: Auszahlungen für Freiwillige Vereinbarungen im Landkreis Osterode Insgesamt wurden in allen Gebieten des Landkreises Osterode in den vergangenen 3 Jahren Verträge im Gesamtvolumen von über 800.000,- DM abgeschlossen. Natürlich drängen sich die Fragen auf: Hat der Aufwand sich auch gelohnt? Haben sich die Nitratkonzentrationen in den Brunnen vermindert? Welche Erfolge sind schon sichtbar? Abb. 7: Nitratgehalte des Tiefbrunnens Elbingerode Aber es gibt ein positives Beispiel, an dem sich die Wirksamkeit der Wasserschutzberatung schon im Rohwasser nachweisen läßt. Der Brunnen im WSG Elbingerode zeigte regelmäßig im Frühjahr nach der winterlichen Auswaschungsperiode erhöhte Nitratgehalte bis zu 50 mg. Nach Stillegung oder Extensivierung der flachgründigen Standorte blieben diese Spitzenbelastungen aus und der Nitratgehalt pendelte sich bei 25 mg N03/l ein. Die schnelle Reaktion ist hier durch die hohen Fließgeschwindigkeiten des Wassers im klüftigen Buntsandstein begründet. 4. Zusammenfassung und Ausblick Ich möchte zum Schluß meines Vortrages noch einmal zusammentragen, welche Punkte aus meiner Sicht zum bisherigen Erfolg der Kooperation zwischen Land- und Wasserwirtschaft beigetragen haben:
Abb. 8: Zeitungsausschnitte zum Trinkwasserschutz im Landkreis Osterode
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