Harzer Sonnenseite - ein TourismuskonzeptKurzabstract von Bernd Nessig Kur- und Touristikbetrieb, Bad Lauterberg im Harz | |
Im Jahre 1977 entstand im Landkreis Osterode am Harz die Arbeitsgemeinschaft Fremdenverkehr, eine Kooperation des Landkreises mit den kreiszugehörigen Städten und Samtgemeinden. Die Arbeitsgemeinschaft diente dem Ziel, Entwicklungen der touristischen Infrastruktur aufeinander abzustimmen, in speziellen Bereichen (Messen, Ausstellungen) gemeinsame Präsentationen durchzuführen und einen Erfahrungsaustausch vorzunehmen. Die Bäder Bad Grund, Bad Lauterberg und Bad Sachsa verhandelten darüber hinaus gemeinsam mit den Trägern der Krankenversicherungen über Kurmittelpreise. Ab 1990 schloss sich der Landkreis Nordhausen mit den Gemeinden Ilfeld, Neustadt und Sülzhayn der Arbeitsgemeinschaft für einige Jahre an. Die Zusammenarbeit wurde seitens des Landkreises Nordhausen wieder aufgegeben, nachdem die dortige finanzielle Situation eine Beteiligung nicht mehr zuließ. Die Zusammenarbeit erfolgte auf kollegialer Basis ohne Einrichtung einer Geschäftsstelle. Den Vorsitz übernahmen im Rotationsverfahren die jeweils touristisch Verantwortlichen der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft. Die entstehenden Kosten wurden nach einem Verteilerschlüssel umgelegt, wobei der Landkreis jeweils Zuschüsse in erheblicher Höhe übernahm. Nachdem einige Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die touristischen Aufgaben weitestgehend auf andere Träger verlagerten (Verkehrsvereine, privatrechtlich organisierte Gesellschaften) ergab sich die Notwendigkeit, zur finanziellen Absicherung des federführenden Mitgliedes eine vertragliche Regelung herbeizuführen. Das ist im Jahre 2005 durch einen Kooperationsvertrag zwischen dem Landkreis Osterode am Harz und den Städten bzw. Samtgemeinden Bad Grund, Bad Lauterberg, Bad Sachsa, Hattorf, Herzberg, Osterode und Walkenried geschehen. Die Federführung wurde Bad Lauterberg übertragen, wobei sich am Finanzierungssystem nichts Grundlegendes änderte. Da die Bezeichnung "Südharz" auch von einigen anderen Organisationen übernommen wurde und außerdem nicht korrekt die genaue geographische Lage des Gebietes trifft, wurde die Bezeichnung der Kooperationsgemeinschaft in "Harzer Sonnenseite" geändert. Die Kooperationsgemeinschaft ersetzt auf Grund weggefallener personeller Strukturen teilweise die Ortsebene. Die Stärken der Mitgliedsorte werden herausgearbeitet und gemeinsam präsentiert. Gemeinsame Imageprospekte sind bereits in den vergangenen Jahren herausgegeben worden. Erstmalig wird es jedoch in diesem Jahre eine gemeinsame Internetpräsentation und ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis (Teil des Gesamtprospektes) geben. Ein gemeinsames Marketing nach dem PPP-Prinzip schließt sich an. Das "Kirchturmdenken", das leider auch immer wieder im touristischen Bereich auflebt, soll weitestgehend zurück gedrängt werden. Das ist ein sehr schwieriger Prozess, der jedoch im Zeitalter der Globalisierung nicht zuletzt auf der untersten Ebene überlebenswichtig sein wird. Für die interkommunale Zusammenarbeit im touristischen Bereich innerhalb des Landkreises Osterode am Harz gibt es keine mit zusätzlichem Personalaufwand belastete Geschäftsstelle und keine überflüssigen Gremien, Geschäftsordnungen, etc. Ein Beirat, der sich aus den touristischen Vertretern der Mitgliedsorte und des Landkreises zusammensetzt, begleitet und überwacht die Arbeit der ausführenden Stelle. Durch die entstehenden Synergieeffekte können Personalkosten gesenkt und bei unverändertem Mitteleinsatz im gemeinsamen Marketing erheblich mehr Maßnahmen durchgeführt werden als bisher. |