Lehrpfad am Kranichteich
Natur erleben in
Niedersachsen
Steinbruch und was danach?
Rekultivierungsziele nach Steinbruchbetrieb

Die Nutzung durch Abbau eines Rohstoffes ist immer eine Störung im Landschaftsbild und ein Eingriff in den Naturhaushalt.
Wichtig ist deshalb, schon vor Beginn des Abbaus einen Rekultivierungsplan zu erstellen. Ziel der Planung ist es, die Leisungsfähigkeit des Naturhaushaltes wieder herzustellen und ein ansprechendes Landschaftsbild nach dem Abbau zu hinterlassen.

Die klassische Rekultivierung ist die Wiederhersstellung nutzbarer Flächen. Dazu wird Mutterboden - die belebte obere Bodenschicht - getrennt zwischengelagert und nach dem Abbau auf das planierte Gelände wieder aufgebracht.

Beispiele:


Kriechendes Gipskraut

 
Es erfolgt in der Regel eine Bepflanzung, auch eine landwirtschaftliche Nutzung kann das Ziel sein. Hier links von der Tafel ist dies geschehen. Neben der Wiedernutzbarmachung werden abgebaute Flächen auch "nur" renaturiert, d. h. in einen naturnahen Zustand versetzt, dies geschieht meist durch natürliche Wiederbegrünung (siehe dazu die Infotafel: Sukzession).

Fransenenzian

Blaugras
Es bietet sich dabei auch die Möglichkeit an, in Anlehnung an das Landschaftsbild ganz bewusst Sonderstandorte wie Steilwände, Felsblöcke, Erdfälle und Tümpel künstlich neu entstehen zu lassen. Diese Standorte mit ihren extremen Lebensbedingungen, wie dem immer beschatteten kühlfeuchten Nordhang eines Erdfalls oder die der Südsonne ausgesetzte kaum beerdete Südseite eines Felsbrockens, bieten genau an diese Extreme angepassten seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Auf einem normalen Standort könnten sich diese Arten nie behaupten.


Rippenfarn

Bienenragwurz


1999

Bildquelle:
Lebensraum Gips

vom Bundesverband des Gipsindustrie, Darmstadt


Entwicklung eines Gipssteinbruchs
nach 50 Jahren ohne menschliche Hilfe.

Hier im Abbaugebiet am Kranichstein ist all dies vorbildlich umgesetzt worden.
Der westliche Teil des Abbaugeländes rechts der Tafel bleibt der Renaturierung überlassen.
Hier sind die besonderen Landschaftselemente des Gipskarstes entstanden. Dazu wurden angrenzend an die Steilwände ganz gezielt vom Abbau ausgesparte Gipssteinfelsen belassen und ein künstlicher Erdfall geschaffen, auf dessen Sohle sich Oberflächenwasser in einem Tümpel sammelt.

Diese Strukturen wurden nicht bepflanzt und bieten so hochinteressante Sukzessionsflächen, die wegen der extremen Lebensbedingungen artenreiche besondere Lebensgemeinschaften entstehen lassen.

Folgen Sie dem Fahrweg weitere 50 m und werfen Sie einen Blick in den Steinbruch - es lohnt sich!

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