Kiesabbau - Rohstoff aus der Eiszeit Die hier in der Kiesgrube Heidergott abgebauten, bis zu 70 Meter mächtigen Flussschotter, stammen überwiegend aus der Elster-Eiszeit und dem älteren Cromer-Komplex und sind im Wechsel mehrerer Kalt- und Warmzeiten vor 300.000 - 700.000 Jahren durch die Flüsse Uffe und Steinaer Bach abgelagert worden. Dies ist an der Zusammensetzung des abgelagerten Schotters erkennbar (Ravensbergporphyr und Südharzgrauwacke). Während der Elster-Eiszeit reichte die Vergletscherung von Südosten her bis zum etwa 10 km von hier entfernten Nordhausen, die Eiswand wäre von hier aus im Südosten sichtbar gewesen.
Die jüngste und zugleich kürzeste Periode der geologischen Zeitrechnung ist die Quartär-Formation Pleistozän = Eiszeitalter. Dieser Abschnitt war gekennzeichnet durch einen häufigen und raschen Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten. Sie entspricht, setzt man die Geschichte der Erdentstehung (ca. 4,5 Mrd. Jahre) mit einem 24 Stunden Tag gleich, etwa einer knappen Minute dieses Tages. Etwa solange gibt es auch Menschen auf der Erde. Im Schotter sind drei Ablagerungsphasen erkennbar: |
Eine geologische Besonderheit dieser Lagerstätte ist, dass Teile der älteren abgelagerten Schotter einen fossilen Erdfall ausfüllen. Der Erdfall ist durch Gesteinsauflösung/ -auswaschung (Subrosion) des unter dem Kies lagernden Werra-Anhydrit entstanden (Anhydrit = wasserfreier Gips). Solche auch heute noch spontan auftretenden Erdfälle (Dolinen) sind kennzeichnend für die im Hintergrund sichtbare Gipskarstlandschaft. Der Einsturz des Erdfalles ist an der Schichtung des abgelagerten Schotters erkennbar und ein Grund für die Mächtigkeit der Ablagerungen, da sie durch den Versatz in die Tiefe vor Abtragung durch Erosion geschützt waren. Das Betreten der Kiesgrube ist gefährlich und daher verboten. [ zurück ] |