Naturlehrpfad Hainholz
Der Wald im Hainholz  Hoch
anstehender Gips, ein - kleinflächig - sehr bewegtes Relief und
die deshalb fehlende Möglichkeit zur Bodenbearbeitung haben im
Hainholz eine Landwirtschaft - mit Ausnahme einer extensiven Beweidung
- nicht zugelassen. Das Hainholz ist deshalb alter Waldboden. Der
steinige, basische Boden ("Rendzina"), das atlantisch getönte
Klima mit relativ hohen Niederschlägen und relativ milden Wintern
stellen die optimalen Standortvoraussetzungen für Laubhölzer
mit hohen Standortansprüchen dar. Der vorhandene Wald ist - obwohl
Wirtschaftswald - ein Abbild der natürlichen Waldgesellschaft, des
krautreichen Kalk (Gips) - Buchenwaldes frischer Ausprägung.
Dieser Frühlingsplatterbsen - Buchenwald mit Bärlauch
(Lathyro - verni - Fagetum - allietosum) ist in Niedersachsen in seinem
Bestand gefährdet. Er ist charakterisiert durch das Vorkommen von
Rotbuche, Esche, Bergahorn, Bergulme. Die Krautschicht ist wegen der
Schattenwirkung nur im zeitigen Frühjahr - vor Laubaustrieb -
ausgeprägt.
Dann
findet man u. a. Frühlingsplatterbse (Lathyrus vernus), gelbe
Anemone (Anemone ranunculoides), den flächendeckenden
Bärlauch (Allium ursinum), der durch seinen intensiven
zwiebelartigen Geruch auffällt. Das Vorkommen des einblütigen
Perlgrases (Melica uniflora) zeigt, daß Übergänge zum
Perlgras Buchenwald (Melico - Fagetum) vorhanden sind. Die
Bewirtschaftung des Waldes ist im Hainholz auf eine reine
Laubholzwirtschaft ausgerichtet. Sie soll kleinflächenweise
geschehen, wobei die Laubhölzer Esche, Bergahorn und Bergulme
gegenüber der auf diesem Standort übermächtige Buche
systematisch gefördert werden müssen. [ Infotafel ]KOMPA,
Thomas (2004): Die Initialphase der Vegetationsentwicklung nach
Windwurf in Buchen-Wäldern auf Zechstein- und
Buntsandstein-Standorten des südwestlichen Harzvorlandes Kap.2.1.1.- Diss. Univ. Göttingen, Biol. Fak. |