Witterung. | Den 12. März wurde es wieder so warm. Am 12. März wurden die güsten Schafe hinausgetrieben. Der März ist überaus gut gewesen. Geregnet hat es garnicht in diesem Monat. Der April hat wieder trocken angefangen. Am 4. ist es sehr warm gewesen. Vom 5. bis 9. ist Regen und Schnee abwech- selnd gewesen. Vom 12. bis 16. Schnee, Regen, Wind und Schlos- sen. Der 17. ist ein warmer Tag gewesen. Das hl. Osterfest war am 18. April. Der Kuhhirte hat am 22. ausgetrieben. Dann ist schlechte Witterung gewesen bis an das Ende des Monats, sodaß nicht viel gewachsen ist. Der Mai hat auch wieder kalt angefangen. Am 19. hat es geschneit, und der Schnee ist 2. Tage liegengeblieben. Das Obst hat alles voll geblüht, aber es ist nichts sit- zen geblieben, wegen Kälte, Frost und Schnee. Am 17. hat es so hart gefroren, daß es fast einen Wagen hielt. Deshalb ist auch das Gras schlecht gewachsen, das Obst abgefallen und das Korn zum Teil verfroren. Der Juni hat schön warm und fruchtbar angefangen, sodaß es erst in diesem Monat anfing zu wachsen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fruchtpreise. | Das hl. Pfingstfest ist am 6. Juni gewesen.
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Hungersnot. | Dieses Jahr ist große Not unter den Leuten zum Teil gewesen. Weil es an Korn und Küchenspeisen mangelte. Das Korn von Münden kostete 1 Taler 15 g. Gr. Das Pfd. Brot kostete 1 Gr. hernach aber 10 und war schwarz und kistig 30 Jahre alt. Solche Not währete bis in den August, da denn das neue Korn herbeikam. Das Maß Branntwein hat in Gieboldehausen gekostet 9 g. Gr. in Hattorf 12 g. Gr. Den 27. ist ein starkes Donnerwetter über Hattorf gezo- gen, gerade auf Schützenhof zwischen 3 und 4 Uhren. Der Juli hat warm und fruchtbar angefangen mit Sonnenschein zum besten der Heuernte, nur war nicht viel Gras auf den Wiesen wegen der Kälte. Auch hatte der Regen gemangelt. Starker Sturm. Am 9. zwischen 5 und 6 Uhren ist ein starker Windsturm eine Viertelstunde lang gewesen, der das Heu weggewehet hat. und durch einander geworfen, auch Fuder umgeworfen auf den nächsten Örtern. Den 12. hat es stark geregnet zum besten al- ler Früchte, weil die Not litten, weil das Erdreich vorher ganz ausgedörret war. Den 14. hat es wieder geregnet mit Wind dazwischen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Arbeiten am Kirchturm. | Der Kirchturm ist berappet oder weiß gemacht durch Meister Heinrich Wölfert, welches 64 Malter Kalk erfordert hat. Zu den Handdiensten sind gesammelt 2. g. Gr., zu dem Schieferdach 1 g. Gr. 4 (1800) Eine neue Kirchtür für den Herrn Pastor Völger so gesche- hen 1799. Den 18. Juli hat es einen starken Platzregen getan, dar- nach ist vermischte Witterung gewesen. August hat wieder so angefangen, da die Leute den 2. angefangen haben das Korn zu schneiden bis den 6. da es eben nichts gegeben hat zu Brote. Der Flachs ist auch ge- raufet, er war so ins Mittlere geraten. Das Tonnenflachs ist z. T. auch nicht gut gewesen, weil die "Batriegeret" zu groß ist. Den 5. des Nachmittags hat die Sonne schön warm geschienen, den 6. und 7. noch wärmer, den 8. sehr große Hitze und den 9. sehr große Hitze, den 10. und 11. ebenfalls große Hitze. Am 11. ein Gewitter zwischen 3 und 4 Uhren, das |