Mühlenteich Förste Die Ortschaft Förste liegt auf einer geologischen Schwächezone. Die
unter eiszeitlichem Schottermaterial befindlichen Gesteine sind am
Harzwestabbruch 1.000 Meter gegeneinander verworfen. Auf dieser
Störungszone dringt salzbeladenes, sauerstoffarmes Tiefenwasser
aus nordwestlicher Richtung auf. Andererseits fließt aus
östlicher Richtung sulfathaltiges Wasser aus den Gipsgebieten in
die Störungszone. Beide Wassertypen vermischen sich beim
Aufstieg wie hier am Mühlenteich, einem angestautem Quellteich. So
treten auf engstem Raume drei verschiedene Quelltypen auf. Ein
Färbeversuch wies nach, dass auch Wasser aus der Beiersteinsenke
(7 km im Südosten) zeitweilig unterirdisch zufließt. Die
Erforschung der Quellen begann in den 1940er Jahren durch Hugo HAASE,
der sich um die Karsthydrogeologie des Südharzes verdient gemacht
hat, steckt aber auch heute noch in den Anfängen.
Wünschenswert wären Untersuchungen zum geologischen Alter der
Quellen und zur Altersbestimmung der zum Teil in Bohrungen
erschlossenen Herkünfte. Die stark und recht
gleichmäßig schüttenden Quellen trieben früher
mehrere Getreide- und Gipsmühlen an. Der Quellteich in Förste ist in kalten Wintern weit und breit der einzige Ort mit offenem, nicht gefrierenden Gewässer. Zahllose Wasservögel verschiedenster Arten ziehen sich dann hier zusammen.
Seit
den 60er Jahren wird das vorzügliche Quellvorkommen balneologisch
genutzt. Die chloridischen Wässer werden zu Heilzwecken, die
anderen als Mineralwasser (ehem. Förster Grafenquelle) abgefüllt. [ nähere Informationen über die Quellen ] Zehnthofquelle 0,5 L / s Oberflächenwasser | Zellmannsteich 50-60 L / s Chloridquelle | Quellen bei Brandt 3 L / s Chloridquelle | Bartels Quelle1 L / s Chloridquelle | Mühlteich 380 L / s Chloridquelle | Grafenquelle 5 L / s Mischwasser | Irisquelle 8 L / s Mischwasser | Kalkschlammquelle 4 L / s Sulfatquelle |
Zwei Bohrungen mit 60 bzw. 27 m haben 1961 in der Tiefe salzhaltiges Wasser von 5 – 6 g/l NaCl erschlossen. Zum Vergleich das Mittelmeer: ca. 32 g/l.Bohrung 1: | 1961 , 60m. Anfangs liefen 5 L / s aus, später waren es noch 0,5 L / s. | Bohrung 2 : | 1961 , 27m. Beim Dauerpumpversuch wurden 20 Kubikmeter pro Stunde gefördert, ohne das nennenswerte Folgen zu sehen waren. |
( nach wasserwirtschaftlichen Unterlagen ) GPS-Koordinaten |