Territorial- und Baugeschichte in der Mitte Deutschlands Burgen
sind Bauwerke – oder deren Ruinen, die davon zeugen, wie sich
seit dem frühen Mittelalter die Territorialherrschaft
entfaltete. Viele Burgen verdanken ihren kulturellen Wert
und ihre Attraktion gerade dem Zauber ihrer Jahrhunderte
währenden ruinenhaften Unberührtheit, einer seit
Jahrhunderten gewachsenen Symbiose aus natürlich Entstandenem
und vom Menschen Geschaffenem. Häufig sind sie zu Biotopen
seltener Pflanzen- und Tierarten geworden. Aber Burgen waren auch harte Realität, sie waren Gegenstand von Begehrlichkeiten anderer Burgherren, waren Front im Binnenland, belagert, erobert, zerstört, wiedererrichtet, wieder zerstört oder später aufgegeben und verfallen. Neben Burgen wuchsen Gerichtslinden. Burgen waren zu Raubritternester degeneriert. Burgen haben unglaublich viel Blut gekostet; und den Schweiß der Landbevölkerung, denen die Bau- und Versorgungspflichten auferlegt waren. Burgen am Südharz sind mit Werksteinen aus Dolomit und Anhydrit sowie Gipsmörteln und -putzen errichtet. Flussgerölle und Fels boten häufig die Möglichkeit zur Errichtung eines festen und dauerhaften Fundaments. Lehm füllte die Holzgefache älterer Gebäude, später sind sie meist massiv gesetzt. Burgen sind auch Stein gewordene Architekturgeschichte, weiträumig oder eng an den Felsen geschmiegt. So stammt meist der Turm oder Bergfried noch aus der Entstehungszeit, der Romanik, während die Bauwerke der Unterburg vielfach in der Barockzeit (18. Jahrhundert) neu errichtet bzw. umgestaltet worden ist. Um eine Burg lagen Vorwerke zur Bewirtschaftung („Neuhof“), lagen Bastionen zur Vorfeldsicherung oder ganz umgekehrt Schanzen zu ihrer Eroberung. Fast alle Burgen sind heute Ruinen; von einigen sind gar keine Zeichnungen überliefert, z.B. Staufenburg bei Zorge, einige sind – obschon heute Ruine – genauestens dokumentiert, wie etwa die Burg Scharzfels. Viele Burgen sind um 1654 noch durch Matthäus Merian in der Topographia Germaniae dargestellt und heute ganz verschwunden, wie etwa die Stauffenburg bei Gittelde. Nachstehend erfolgt eine Auflistung der Burgen, wobei die Verknüpfung eine Kurzbeschreibung; Abbildungen und einen digitalen Lageplan enthält. Einige der hier aufgeführten Burgen
haben Gastronomie und sind mit markiert. „Burgen und Schlösser im Karst, im Südharz und in der goldenen Aue“ ist ein im Werden verstandenes Projekt und wird, je nach einfließenden Informationen, ständig erweitert. „Ihre“ Burg ist noch nicht dabei? Scheuen Sie sich nicht, Ihre Informationen hier einzubringen. Eine Kurzbeschreibung, möglichst mit Foto und ggf. weiterführenden Link senden sie dann bitte an: burgen@karstwanderweg.de [ Übersichtskarte "Burgen im Karst" auswählen ] |